Das vergangene Jahr endete mit einer guten Nachricht für Hypothekarkreditnehmer: Nach mehr als einem Jahr nahezu kontinuierlichen Wachstums verzeichnete der Euribor, der Leitindex für variabel verzinsliche Kredite, einen Abwärtstrend. Nachdem er im Juni seinen Höchstwert (4,007 %) erreicht hatte, sank er bis Ende Dezember auf 3,679 %, was den niedrigsten Monatsdurchschnitt seit März 2023 (3,647 %) darstellt. Einer der Hauptfaktoren, die eine so starke Veränderung des Euribor beeinflussten, waren die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank. Insbesondere behielt er in den letzten Monaten die Leitzinsen bei 4,5 %, was zu einem Rückgang des European Interbank Offered Rate führte. Laut Experten des Portals iAhorro, das Angebote auf dem Hypothekenmarkt recherchiert und vergleicht, wird der Euribor in den kommenden Monaten weiter sinken, allerdings nicht mehr lange. Nach Angaben des Nationalen Statistikinstituts (INE) betrug das durchschnittliche Hypothekendarlehen in Spanien im September 143.186 € und die durchschnittliche Laufzeit betrug 23 Jahre. Die Intensität der Kürzung des Zahlungsbetrags hängt vom Alter der Operation, der Höhe der Schulden und dem Fälligkeitsdatum ab. Somit liegt die Ersparnis zwischen 154,2 und 616,8 Euro pro Jahr bei einer Hypothekenhöhe von 100.000 bis 400.000 Euro für einen Zeitraum von 15 Jahren pro 25 Punkte Rückgang des Euribor und erreicht 171,6 und 686,4 Euro pro Jahr bei 30-jähriger Laufzeit. Wer beispielsweise im Dezember 2021 eine variabel verzinsliche Hypothek über 150.000 Euro mit einer Laufzeit von 30 Jahren und einem Spread von 0,99 % + Euribor abschloss, zahlte eine Anzahlung von 448 Euro. Im Juni 2023 erhöhte sich dieser Betrag auf 788,85 €, nach einer Überprüfung im Dezember wird die Zahlung jedoch auf 762,29 € gesenkt, was einer Reduzierung um fast 30 € pro Monat entspricht (-26,56 €). Bei einer Hypothek von 300.000 Euro verdoppelt sich die Reduzierung auf über 50 Euro (-53,12 Euro). Im Gegenzug müssen diejenigen Hypothekeninhaber, deren Hypotheken jährlich überprüft werden, mehrere Monate auf diese Reduzierung warten. In diesem Fall werden die Zahlungen weiter steigen, wenn auch auf einem deutlich geringeren Niveau als in den vorherigen Revisionen, von 60 auf 110 Euro pro Monat. Wer seine Hypothek im März-April neu verhandelt, kann bereits einen ganz leichten Rückgang der monatlichen Raten feststellen. Was die Wohnimmobilienpreise im Jahr 2024 angeht, dürften sie laut iAhorro-Prognosen bereits rückläufig sein, dieser Trend ist jedoch – insbesondere in Großstädten – noch nicht erkennbar. Dabei ist zu bedenken, dass es in Großstädten wie Madrid, Barcelona und Bilbao sowie auf den Balearen ein Problem mit der Wohnungsversorgung gibt, obwohl auch die Nachfrage danach hoch ist, was letztlich dazu führen dürfte tiefere Preise.