Die Küste Asturiens gilt als die am besten erhaltene: Hier sind die negativen Einflüsse des Menschen und der modernen Zivilisation am wenigsten spürbar, viele Strände bleiben unurbanisiert und bewahren ihre natürliche Schönheit, und die Bebauung in der Küstenzone unterliegt strenger Kontrolle. Es gibt jedoch natürlich zahlreiche Stadtstrände mit vollständiger Infrastruktur, die jedes Jahr für Sauberkeit und Qualität mit der Blauen Flagge ausgezeichnet werden. Für Reisende, die an das warme Mittelmeer gewöhnt sind, fällt der erste Gang ins Wasser im Norden Spaniens oft nicht leicht. Doch die Kälte vergisst man schnell, wenn sich vor den Augen Bilder wie auf den besten Postkarten entfalten: Klippen, die förmlich aus dem Meer wachsen, gehen in grüne Wiesen über, die ihrerseits in der Ferne zum Gebirge am Horizont aufsteigen. Asturien ist ein Land tausender Farbtöne: goldsandig, himmelblau, tiefblau, türkis – und alle leuchtenden Grüntöne, die man sich vorstellen kann.
Die besten Strände: eine Auswahl
Playa de Ballota (Llanes)
Der Schönheit des Strandes von Ballota kann man kaum widerstehen – er gehört auf jedes Reisemagazin-Cover. Besonders faszinierend ist der „salzige Geysir“ – Meerwasser, das bei Flut mit Kraft durch einen schmalen Schacht im Fels emporschießt. Auf Spanisch heißen solche natürlichen Fontänen bufones; am Ende des Artikels nennen wir Orte, an denen man sie in Asturien beobachten kann. Ballota ist eine wahre Oase der Ruhe: ein halbmondförmiger Sandstreifen, gesäumt von niedrigen Klippen, die von einem dicken, flauschigen Teppich aus Farn und Ginster bedeckt sind; ruhiges Wasser mit sanfter Brandung; die malerische Insel El Castro, die einem Ozeandampfer gleicht, der in den Hafen einfährt. Der Strand ist halb urbanisiert: die Infrastruktur ist minimal, aber die Anreise ist unkompliziert. Berühmt ist er auch dafür, dass man hier im Sommer wilde Orchideen finden kann.
Playa de Andrín (Llanes)
Westlich des Strandes von Ballota gelegen (getrennt durch das Kap Punta el Pandón), begeistert dieser asturische Strand und zieht alle Blicke auf sich: weißer Sand, mächtige Klippen, an denen die Wellen brechen und die der Wind zu bezwingen versucht. Vom Aussichtspunkt La Boriza aus lässt sich die muschelartige Form dieses wunderschönen, schneeweißen Strandes, die Felsen und die üppige Vegetation bestaunen. Andrín gilt als einer der schönsten Strände Asturiens. Er ist jedoch nicht ganz ungefährlich; beim Baden ist besondere Vorsicht geboten, da in diesem Bereich starke Strömungen auftreten können. Der Strand ist gut ausgestattet, selten überfüllt und bequem zugänglich.
Playa de Gulpiyuri (Llanes)
Ein kleiner Meeresstrand ohne direkten Zugang zum Meer, davon durch eine Felswand getrennt – Gulpiyuri ist der ungewöhnlichste Strand Asturiens. Er ist nur 50 Meter lang, und der weiße Sand wird von Meerwasser umspült, das durch natürliche Felskanäle eindringt. Gulpiyuri steht seit 2001 unter nationalem Denkmalschutz. Eine Zufahrt mit dem Auto ist nicht möglich; vom nächsten Parkplatz sind es zu Fuß 10–12 Minuten. Trotz seiner geringen Größe und der abgeschirmten Lage unterliegt der Strand Ebbe und Flut.
Playa Penarronda (Castropol – Tapia de Casariego)
Der Strand Penarronda ist nicht nur ein schöner Ort zur Erholung, sondern ein echtes Nationales Naturdenkmal (Status seit 2002). Seinen Namen verdankt er dem Felsen, der nahe der Küste aus dem Wasser ragt. Dieser einzigartige Sandstrand liegt an der Grenze der Gemeinden Castropol und Tapia de Casariego. Hier wächst die seltene Pflanze Malcomia littorea, die vom Aussterben bedroht ist. Der Strand hat die Form einer Jakobsmuschel und gehört zum Biosphärenreservat Oscos-Eo. Direkt in der Mitte des Strandes, am Ufer, steht der Felsen, der dem Ort seinen Namen gab (peña redonda). Umgeben von malerischen Klippen ist er dennoch starken Winden ausgesetzt. Wind und Wellen ziehen Surfer aus der ganzen Küste an; bei ruhigem Wetter herrscht jedoch nahezu völlige Windstille. Der Strand ist hervorragend ausgestattet, Parkmöglichkeiten befinden sich in der Nähe.
Playa el Aguilar (Muros de Nalón)
Der Strand El Aguilar, der sich zu Füßen hoher Klippen erstreckt, ist bei Sonnenschein besonders schön, wenn der hellgoldene Sand mit dem Türkis des Wassers und dem kräftigen Grün der Felsen kontrastiert. Die kräftigen Wellen machen ihn ideal zum Surfen, auch wenn man hier durchaus viele Badegäste antrifft. Die Anfahrt mit dem Auto ist problemlos: gute Straße, Parkplatz und alle notwendigen Einrichtungen – ideal für Familien. Vom Strand El Aguilar startet die Route Ruta de los Miradores, die entlang der Küste verläuft und Asturiens Aussichtspunkte verbindet. Panoramen wilder Strände und des endlosen Meeres sind ihr Markenzeichen.
Playa de Cué (Llanes)
Der Strand von Cué (auch als Antilles oder Canales bekannt) mit schneeweißem Sand ist durch drei Inselchen vor den Wellen geschützt. Bei Flut verwandelt er sich in ein natürliches, wellenloses Becken – ideal zum Schnorcheln und Tauchen. Die Inseln berühren fast das Ufer; zur größten – Isla Grande (oder Islote) – kann man zu Fuß hinübergehen und von dort wunderschöne Fotos der Küste und Felsen machen. Der Meeresgrund in Strandnähe ist reich an Meeresflora und -fauna. Zum Strand von Cué gelangt man zu Fuß vom gleichnamigen Dorf oder mit dem Auto.
Playa del Silencio (Cudillero)
Der Strand El Silencio zählt zu den besten Stränden ganz Spaniens – kein Wunder, er ist wirklich beeindruckend! Am Fuß einer schneeweißen Klippe, die in der Sonne golden schimmert, liegt eine Bucht mit hellem Kiesel. Nicht weit vor der Küste ist eine Reihe wilder Inselchen zu sehen, die hier und da aus dem Meer ragen und ausschließlich von Seevögeln bewohnt werden. Zum Strand gelangt man nur zu Fuß: zunächst über einen Erdweg, dann über eine Treppe mit mehr als hundert Stufen. Vielleicht bleibt der Strand dank seiner schwierigen Zugänglichkeit ruhig und abgeschieden – ganz seinem Namen „Strand der Stille“ entsprechend. Ein Ziel für alle, die Ruhe und unberührte Natur suchen.
Playa de Rodiles (Villaviciosa)
Im Herzen eines Naturschutzgebiets an der Mündung des Flusses Villaviciosa gelegen, gilt der Strand als eines der Juwelen Asturiens. Er ist von dichtem Kiefern- und Eukalyptuswald umgeben und ein wahres Paradies für Surfer – hier findet man einige der besten Wellen an der gesamten Küste des Golfes von Biskaya.
Playa de Cadavedo

Der sichelförmige Strand von Cadavedo liegt in einer malerischen Bucht neben dem gleichnamigen Dorf. Kristallklares Wasser und ein bequemer Einstieg ins Meer erklären, warum dieser Strand oft gut besucht ist: Man kommt zum Baden, Schnorcheln und Angeln. Die Anfahrt ist einfach; es gibt eine gute Zufahrt, Infrastruktur und alle notwendigen Einrichtungen.
Playa de Poo (Llanes)
Er ist nicht nur einer der besten Strände Asturiens und ganz Europas (laut National Geographic), sondern auch geographisch einer der ungewöhnlichsten. An der Mündung des Flusses Vallina gelegen, hat er die Form eines Trichters, wodurch bei Ebbe das Meer fast vollständig aus dem Blickfeld verschwindet und „hinter den Horizont“ zurückweicht. Bei Flut hingegen fließt Meerwasser durch einen Kanal hinein und füllt eine smaragdgrüne Lagune. Das ruhige Wasser, fast ohne Wellengang, macht den Strand ideal für Familien mit Kindern. Außerdem sieht man vom Strand die Insel Castro de Poo – einen Felsen, der an ein gesunkenes Schiff erinnert.
Playa de Torimbia (Llanes)
Der Strand Torimbia liegt nahe dem gleichnamigen Aussichtspunkt bei dem Dorf Niembru in einem geschützten Naturgebiet. Obwohl es ein FKK-Strand ist, steht er allen Besuchern offen. Der Strand hat eine perfekte Muschelform, ist durch hohe Felsen geschützt und bleibt wild und nahezu unberührt. Vom Dorf führt ein ausgeschilderter Pfad in 5–10 Minuten zu Fuß hinunter.
Playa de Cuevas del Mar (Llanes)
An der Mündung des Flusses Nueva gelegen, steht dieser Strand unter Schutz, um die Vegetation und die einzigartigen geologischen Formationen zu bewahren. Die kleine Bucht mit ruhigem Wasser entstand durch Erosion, verursacht von Meer und Wind. Über Jahrtausende haben die Felsen bizarre Formen mit Grotten und Säulen angenommen. Der Zugang ist bequem, am Eingang gibt es Parkplätze.
Playa de Mexota (Tapia de Casariego)
Der Strand Mexota liegt nahe dem Dorf Serantes im Municipio Tapia de Casariego. Er ist mit schönen Steinen übersät; aus Wasser und Sand ragen scharfe Felsgrate auf. Kein Wunder, dass dieser Ort zu den Lieblingsmotiven vieler Fotografen gehört. Ein zentraler Felsen teilt den Strand in zwei Bereiche. Trotz Wind sind die Wellen moderat, sodass man das Baden im kristallklaren, kühlen Wasser genießen kann. Zum Strand Mexota gelangt man nur zu Fuß – daher ist er weniger besucht als viele andere Strände Asturiens. Er zählt außerdem zu den FKK-Stränden.
Playa de Serín (Gijón)
Der Strand Serín liegt 5 km von der Stadt entfernt am Fuß steiler Klippen. Die Anreise ist nicht ganz einfach – man muss zu Fuß gehen, aber das Gefühl völliger Ruhe und Entspannung ist die Mühe wert. Untergrund: Sand, Kies und Steine, daher empfiehlt sich Badeschuhe. Die Klarheit des Wassers im Golf von Biskaya ist hier beeindruckend.
Playa de Toró (Llanes)
Der Strand Toró ist wirklich eindrucksvoll: Aus Wasser und Sand ragen chaotisch Felszacken empor – Überreste karstiger Formationen. Besonders schön wirkt das bei Ebbe. Der Strand diente als Drehort für mehrere spanische Filme.
Playa de La Ñora (Gijón)
Der Strand La Ñora ist eine von Felsen geschützte Bucht, die alle Besucher sofort in ihren Bann zieht. Der goldsandige Strand mit kräftiger Brandung ist bei Einheimischen sehr beliebt und in den Sommermonaten stark frequentiert. Sein besonderes Highlight ist jedoch der Fußweg, der am Ostrand des Strandes beginnt und zum Aussichtspunkt auf der Klippenspitze führt – mit Panoramablicken auf die Küste.
Bufónes – „Meeresgeysire“ der Küste Asturiens
Bufón ist eine geologische Formation, typisch für Küstenregionen. Im Grunde handelt es sich um einen natürlichen Felsschacht, der im Spanischen „Schornstein“ bzw. „Meeres-Schornstein“ (chimeneas marinas) genannt wird. Heraus schießt natürlich kein Rauch, sondern Meerwasser. Bei Flut prallen die Wellen mit Kraft auf die Felsen; das Wasser steigt durch die Kanäle bis zur Oberfläche und schießt geysirartig heraus – begleitet von einem charakteristischen Geräusch. Um „Bufones“ in Aktion zu sehen, braucht es ein sehr aufgewühltes Kantabrisches Meer sowie das Zusammenspiel von Flut und starkem Wellengang. Die beeindruckendsten Orte in Asturien:
- Bufones de Arenillas (El Palu) – hat den Status eines Naturdenkmals. Auf der Karte.
- Bufones de Pría (Pría) – hat den Status eines Naturdenkmals. Auf der Karte.
- Bufón de Ballota (Cué). Auf der Karte.
- Bufones de Santiuste (Buelna – La Franca) – hat den Status eines Naturdenkmals. Auf der Karte.
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