Die durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Gesundheitskrise und die darauffolgende wirtschaftliche Rezession haben zu gewissen Veränderungen auf dem spanischen Immobilienmarkt geführt. Die Veränderungen wirkten sich insbesondere auf den Bereich ausländischer Investitionen in den spanischen Wohnungsbau aus, doch die Investoren beobachten die Entwicklung des Marktes nach der Krise genau und suchen nach Vorteilen in der aktuellen Situation. Nach den neuesten Daten des College of Property Registrars haben Ausländer im ersten Quartal 2020 mehr als 14.850 Immobilienkauf-/-verkaufstransaktionen abgeschlossen – nur etwas weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (16.000). Insgesamt machten ausländische Käufer 12,20 % des Gesamtvolumens der im Zeitraum Januar bis März 2020 abgeschlossenen Immobilienkauf-/-verkaufstransaktionen aus, während der Wert im gleichen Zeitraum im Jahr 2019 bei 12 % lag. Somit ist der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr sehr unbedeutend. Das Bewertungsinstitut nennt mehrere Gründe, warum das Interesse der Ausländer an spanischen Immobilien trotz der Krise nicht nachlässt.

  • Niedrigere Immobilienpreise im Vergleich zu europäischen Großstädten. Laut den neuesten von Statista veröffentlichten Daten für Europa lagen die durchschnittlichen Kosten pro Quadratmeter Wohnraum in europäischen Städten wie London, Paris oder München im ersten Halbjahr 2019 bei 16.420 €, 9.869 € bzw. 7.999 €, während sie in Madrid für Wohnraum lagen kostet 4215 € und in Barcelona 3820 € pro Quadratmeter.
  • Sonne und Meer sind immer wertvoll. Spanien ist aufgrund seines hervorragenden Klimas und der großen Auswahl an Immobilien in Meeresnähe ein sehr interessantes Reiseziel für Europäer. Beispielsweise entfielen nach Angaben des College of Property Registrars im ersten Quartal 2020 1,52 % der Gesamtzahl der Transaktionen auf die Briten und 1,01 % auf die Franzosen. Daher kann man mit Sicherheit sagen, dass der spanische Immobilienmarkt ein attraktives Ziel für ausländische Investoren bleiben wird.
  • Die durch die Quarantäne erzwungene digitale Transformation der Branche hat einen neuen Trend hervorgebracht: virtuelle Besichtigungen von Immobilien und Fernverkäufe. Die Unternehmen, die sich nicht an die neuen Umstände anpassen konnten, haben einfach nicht überlebt, und diejenigen, die dazu in der Lage waren, treten mit neuem Elan in die „neue Normalität“ ein. Sie konnten ihren Kundenstamm nicht nur aufrechterhalten, sondern auch vergrößern, das professionelle Niveau ihrer Mitarbeiter verbessern und die Beziehungen zu Kunden stärken. Gleichzeitig zeigen ausländische Käufer ein hohes Maß an Loyalität und Vertrauen in die auf dem spanischen Immobilienmarkt tätigen Spezialisten, wie die große Zahl online abgeschlossener Transaktionen beweist. Die Angst vor einer möglichen neuen Coronavirus-Welle lässt jedoch noch nicht abschätzen, wie sich all diese Veränderungen auf die Wirtschaft und den Immobiliensektor auswirken werden.
  • Anlageziele haben sich geändert. Einerseits könnte der Sektor der touristischen Mietimmobilien unter der gesunkenen Nachfrage leiden, während Langzeitmietimmobilien ihre Position erfolgreich zurückgewinnen. Die Entscheidung, wo investiert werden soll, hängt jedoch vom Profil des Anlegers ab. Diese Trendwende kann sich negativ auf Anleger auswirken, die mehr mit Gewinn investieren, als auf diejenigen, die einen Zweitwohnsitz zur Erholung oder zum Wohnen kaufen möchten.

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